Die Stärke der deutschen Wirtschaft beruht in ganz besonderem Maße auf einem hohen Niveau ihrer Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsaktivitäten und einer insgesamt sehr leistungsfähigen Forschungsinfrastruktur. Im internationalen Wettbewerb, in dem immer mehr neue, leistungsfähige und oft auch sehr finanzstarke Wettbewerber auftreten, und vor dem Hintergrund der wachsenden Herausforderungen, die sich aus der Notwendigkeit des Schutzes von Umwelt und Klima und aufgrund knapper werdender natürlicher Rohstoffe ergeben, kommt es darauf an, diese Innovationspotentiale besser auszuschöpfen und vor allem weiter auszubauen. Nur so wird es auch gelingen, den Forschungsstandort Deutschland für die besten Köpfe der Welt interessant zu halten. Mit der Exzellenzinitiative haben Bund und Länder einen richtigen Weg eingeschlagen und die Leistungsorientierung und die Spitzenforschung an den Universitäten stärker gefördert. Dieser Weg sollte weiter beschritten werden. Dabei spricht sich der UFB/UMU für eine Einbeziehung von leistungsfähigen Fachhochschulen aus, die mit ihrer größeren Nähe zur anwendungsorientierten Forschung gerade für kleine und mittlere Unternehmen interessante Partner sein können.
Neben seiner Verantwortung für das Bildungssystem und die universitäre wie außeruniversitäre Grundlagenforschung muss der Staat durch intelligente Rahmensetzung die F&E – Anstrengungen der Wirtschaft flankieren und fördern, denn von diesen Anstrengungen profitieren letztlich die gesamte Wirtschaft und die Gesellschaft. Insbesondere für die kleinen und mittleren Unternehmen ist eine gezielte Flankierung wichtig, denn sie können anders als Großunternehmen nur in begrenztem Maße an den Programmen der staatlichen Projektförderung partizipieren und stoßen schnell an finanzielle Grenzen und auf bürokratische Hindernisse. Mit dem technologieoffenen Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) liegt seit einigen Jahren ein forschungspolitisch durchaus erfolgreiches und von der mittelständischen Wirtschaft akzeptiertes Instrument vor. Der UFB/UMU plädiert dafür, dieses Instrument mit ausreichender Mittelausstattung auch über die gesamte 18. Legislaturperiode fortzuführen. Darüber hinaus bedarf es allerdings als Ergänzung zur bedarfsorientierten einzelbetrieblichen F&E – Förderung eines Instrumentes, das zur Stärkung der Innovationskraft der mittelständischen Wirtschaft in ihrer ganzen Breite und Vielfalt beiträgt und ohne größeren bürokratischen Aufwand realisiert werden kann. Der UFB/UMU appelliert an die Politik, die sich immer wieder für eine steuerliche Förderung der unternehmerischen F&E-Ausgaben ausgesprochen hat, zu ihren Zusagen zu stehen und das auch in den meisten Mitgliedstaaten von EU und OECD als richtig und sinnvoll Erkannte in die Tat umzusetzen. Mit einer solchen, auf kleine und mittlere Unternehmen zugeschnittenen Förderung stünde ein Instrument zur Verfügung, das gerade auch in kritischen, normalerweise mit Verlusten einhergehenden Anlaufphasen mittels „tax credits“ eine Liquiditätszufuhr gewährleistet. Die Einführung diese Instrumentes darf allerdings nicht zur Einschränkung der Förderung auf anderen Gebieten führen, zumal das erklärte Ziel, mindestens 3 % des BIP für F&E aufzuwenden immer noch nicht ganz erreicht worden ist.
UNION FREIER BERUFE UND MITTELSTÄNDISCHER UNTERNEHMEN e.V. - UFB/UMU - Edelsbergstrasse 8 - 80686 München
Tel. +49 (0)89-57007-0 - Fax +49 (0)89-57007260 - info [@] ufb-umu.com